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Der Jenz Schredder/Hacker bewährt sich in der Praxis

Bei seiner Vorstellung im Frühsommer sorgte der Jenz BA 720 für Furore – schließlich soll der „Biomasseaufbereiter“ holzartige Biomasse nicht nur für die Kompostierung, sondern auch zur Gewinnung von Bioenergie verarbeiten können. Da stellt sich natürlich die Frage, inwieweit die Maschine die vollmundigen Herstellerangaben erfüllen kann. Forstmaschinen-Profi nahm deshalb die Gelegenheit wahr und stattete einem der ersten BA-720-Kunden einen Besuch ab.

„Unser BA 720 ist der erste in Norddeutschland“, verkündet Lukas Grebe nicht ohne Stolz. Der 25jährige ist Ansprechpartner für den Bereich Forsttechnik bei der Heinrich Hauschild Lohnunternehmen & Kulturbau GmbH aus Rosengarten im Landkreis Harburg. Wenn man hier von Forsttechnik spricht, ist aber keinesfalls Holzeinschlag, -rückung oder -handel gemeint; Forstmaschinen wie Skidder, Harvester oder Forwarder gehören nicht zum Equipment der Norddeutschen. Stattdessen verfügen sie beispielsweise über drei FAE-Forstmulcher, verschiedene Rodungs-, Forst- und Stubbenfräsen sowie einen Walzenzug zum Forstwegebau.

hauschild_jenz_ba720b_grDer Entschluß zum Kauf eines Biomasseaufbereiters entstand aufgrund der zahllosen Baufeld- und Großflächenrodungen. Hier mußte man immer wieder viel Energie aufwenden, um andere Energieträger zu vernichten: die Stubben. Wenn man die doch bloß energetisch nutzen könnte, anstatt sie mit viel Aufwand zu fräsen und zu mulchen ... Mit dem Jenz BA 720 ist dabei nur ein Teil der Lösung gefunden – schließlich müssen die Baumstümpfe ja auch irgendwie aus dem Boden geholt werden. Hauschild erledigt dies mit Baggern, die für solche Einsätze üblicherweise mit Roderechen bestückt werden. Bei größeren Stubben ist die Arbeit mit dem Rechen allerdings recht mühselig, wenn nicht gar unmöglich, weshalb Firma Hauschild zusätzlich einen Woodcracker R900 vorhält. Dieses Baggeranbaugerät wird von der österreichischen Firma Westtech produziert und vertrieben, ist aber auch bei Jenz erhältlich – dann sogar in Jenz-Grün und nicht in orangefarbener Westtech-Lackierung. Mit dem R900 lassen sich lange Wurzelausläufe bereits im Boden vom Stubben abtrennen. Das hat einerseits zur Folge, daß sich der Stubben viel leichter ernten läßt, reduziert aber auch die Menge anhaftender Erde – und zwar so deutlich, daß in der Regel auf zusätzliches Aussieben des Hackguts verzichtet werden kann. Und falls der eine oder andere Stubben selbst für den 72 mal 150 Zentimeter großen Einzug des BA 720 zu mächtig sein sollte, kann er mit dem Woodcracker R900 in „mundgerechte Happen“ zerteilt werden.

Daß der Jenz Biomasseaufbereiter so variabel einsetzbar ist, verdankt er in erster Linie seinem „Twin-Gear“-Getriebe. Diese technische Meisterleistung ermöglicht den Betrieb des Rotors mit zwei unterschiedlichen Drehzahlen: 500 Umdrehungen pro Minute zur Produktion von Hackschnitzeln, ganze 1.000 Touren zum Schreddern für die Kompostierung. Dank einer ausgeklügelten Konstruktion eignen sich die Schläger (Werkzeuge auf dem Rotor) sowohl zur Erzeugung von Hackschnitzeln als auch von Kompost.

Bei unserem Besuch arbeitet die Maschine in einem kleinen Dorf unweit des Hauschild’schen Betriebshofs. Eine erkleckliche Menge Eichenholz, teils Sägewerks-Restholz, teils Stammholz, wird hier gehackt. Hauschild-Mitarbeiter Simon Wiemann beschickt den BA 720 per Radlader, der mit einer 3,5 Kubikmeter fassenden Klemmschaufel bestückt ist. Per Fernsteuerung kann er zudem den Hacker bedienen. Das Hackgut wird in Häckseltransportwagen befördert, je nach Einsatz finden auch Walking-Floor-Anhänger Verwendung. Da sich die Verantwortlichen bei Firma Hauschild für eine längere Version des Austragsbandes entschieden haben, können sie bis zu 4,35 Meter Austragshöhe bewältigen. Die Hackschnitzelgröße wird wie bei den meisten anderen Hackern mit den entsprechenden Siebkörben beeinflußt; beim BA 720 verbaut Jenz zudem einen Siebboden, also ein zusätzliches Sieb unter dem Rotor. Hierdurch vergrößert sich die Siebfläche und damit auch der mögliche Durchsatz. Mit ihrem Biomasseaufbereiter können sie Hackgutqualitäten von G 30 bis G 150 erzeugen, erläutert Lukas Grebe. In den meisten Fällen wünschen die Abnehmer, überwiegend Heiz(kraft)werke, G 100. Seine Stärken spielt der Jenz aber nicht nur bei Stubben, sondern auch bei Strauchwerk aus; normale Hacker haben hier oft mit einem höheren Feinanteil zu kämpfen, weiß Grebe zu berichten.

Beeindruckender Maschinenpark

Für den Fall eines zu hohen Feinanteils ist Firma Hauschild aber trotzdem gerüstet: Die Norddeutschen nennen eine Trommelsiebmaschine vom Typ Terra Select T5 ihr eigen. Überhaupt ist der Bestand an Maschinen und Gerätschaften kaum zu überblicken. Doch der Reihe nach.

hauschild_stubbengeraete_grDie Heinrich Hauschild Lohnunternehmen & Kulturbau GmbH hat in den letzten zwei Jahrzehnten eine phänomenale Entwicklung genommen. Aus einem landwirtschaftlichen Betrieb heraus begann Heinrich Hauschild 1978 mit der Übernahme überbetrieblicher Arbeiten wie zum Beispiel Mähdrusch. Nach und nach wurde das Angebotsspektrum erweitert: 1988 kamen Transportarbeiten dazu, 1992 Tiefbauarbeiten und 1995 schließlich der Bereich Kulturbau. Hierzu zählen Forst- und Rodungsarbeiten, Baufeldräumung sowie Garten- und Landschaftsarbeiten. Im Jahr 1990 wurden erstmals feste Mitarbeiter angestellt – inzwischen sind es derer 35. Firma Hauschild betreut derzeit rund 900 Hektar landwirtschaftliche Flächen – eigene, gepachtete und solche mit Bewirtschaftungsvertrag. Als Dienstleistung bietet sie alle in der Landwirtschaft anfallenden Aufgaben an (Ausnahmen: Kartoffeltechnik und Pflanzenschutz).

Zum riesigen Maschinenpark gehören unter anderem acht Mähdrescher, drei Feldhäcksler sowie je sieben Rund- und Rechteckballenpressen. Insgesamt haben die Mitarbeiter Zugriff auf sage und schreibe 30 Traktoren der Marken Claas, Fendt und John Deere. Ihre Motorleistungen reichen von 100 bis 270 PS. Vier Schlepper stehen für den Bereich Forst zur Verfügung. Diese starken Maschinen – selbst der schwächste bringt es auf 195 PS – sind mit Bodenplatte, Forstbereifung und vor allem Rückfahreinrichtung bestens für alle anfallenden Aufgaben gerüstet. Oft kommen sie bei Baufeldräumungen zum Einsatz, aber auch bei Großflächenrodungen, beispielsweise auf Weihnachtsbaumplantagen. Die Palette der Anbaugeräte umfaßt unter anderem drei FAE-Forstmulcher sowie verschiedene Rodungs- und Forstfräsen für großflächige Bearbeitung bis 30 Zentimeter Tiefe. Die FAE-Stubbenfräse SCH 55 für den Dreipunkt-Anbau wird auch mit großen Einzelstubben fertig – sofern diese nicht in Zukunft allesamt in den neuen Hacker wandern sollen ... Bei kleineren Einzelstubben hat sich die selbstfahrende Wurzelstockfräse von Vermeer bewährt. Hauschild bietet auch Schlagabraum-Verarbeitung an. Das dabei eingesetzte Wahlers Räumfix wird bei Hauschild an der Schlepperfront betrieben. Eigentlich ist das Gerät für den Heckanbau konzipiert, doch mit ein wenig Tüftelei ließ es sich umrüsten. Die Arbeit wird damit erleichtert, meinen die Fahrer, da man nun nicht mehr rückwärts arbeiten muß. Unterstützung bekommen die Traktoren von drei Kettenbaggern und einem Mobilbagger, deren Dienstgewichte von 14 bis 24 Tonnen reichen. Für niedrigen Bodendruck und bessere Weichboden-Eignung besitzen die Kettenbagger breite Ketten, bei zweien messen sie satte 80 Zentimeter. Neben dem Woodcracker sind hier vor allem zwei Fällgreifer und ein Mulchkopf als Anbaugeräte zu nennen.
Abgerundet wird das Portfolio der Firma Hauschild durch den Bereich Forstwegebau mit eigenem Walzenzug sowie den Erd- und Naturbau. Letzterer umfaßt vor allem Sportplatzbau, Renaturierung und Kanalbau. Zwölf Muldenkipper, fünf Radlader und viele weitere Maschinen decken diesen Bereich ab.

Der riesige Maschinenbestand verlangt nach einem dementsprechenden Betriebshof; und in der Tat beeindruckt das Firmengelände zuerst einmal durch seine schiere Größe von fünf Hektar. Eine eigene Werkstatt inklusive Landmaschinenmechaniker-Meister findet sich dort ebenso wie ein Getreideflachlager mit einem Fassungsvermögen von 4.000 Tonnen Weizen. Die Verantwortlichen bei Firma Hauschild legen Wert auf die Feststellung, daß man trotz des schnellen Wachstums auch weiterhin kleine Aufträge wie die Rodung eines einzelnen Stubbens genauso professionell erledigen werde wie die Arbeiten bei einer Flugplatzerweiterung.

www.heinrich-hauschild.de
www.jenz.de

Jan Biernath

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