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Hellgeth entwickelt einen neuen Ketten-Forwarder

Die Holzbringung auf befahrungsempfindlichen Standorten ist ein Dauerthema. Der Einsatz von Bändern oder Raupenlaufwerken ist hier meist die erste Wahl. Letzteres bietet eine Firma aus Thüringen.

In der Region Thüringer Schiefergebirge in Südthüringen wechseln sich kleine Dörfer mit sanften Hügeln ab. Die Besiedelung ist dünn. Der Ort Rodacherbrunn besteht aus weniger als zehn Häusern und liegt nahe der Grenze zu Oberfranken. In der Zeit der DDR war dieser Streifen Sperrgebiet. Eine verfallene Kaserne der russischen Armee zeugt von dieser Zeit. Die verwachsene Anlage gehört zur Hellgeth engineering Spezialfahrzeugbau GmbH, die in dieser einsamen Gegend ihr Hauptquartier errichtet hat. Operiert wird jedoch aus einem neuen, modernen Betonbau mit angrenzender Werkhalle. Aber der Platz, sich zu erweitern, ist da. Wenn das, an dem die Ingenieure und Techniker vor Ort schweißen, schrauben und hämmern, Erfolg hat, werden die Eigentümer den Platz brauchen.

Vom Rallysport zum Forst

Die Firma Hellgeth fertigt derzeit einen Forwarder auf einem Raupenlaufwerk. Der Clou: Die Ketten sind ziemlich beweglich, und das Getriebe in der Maschine ermöglicht eine Fahrgeschwindigkeit von bis zu 40 Kilometer pro Stunde. Damit will das Hellgeth-Team ein zügiges Rückefahrzeug für befahrungsempfindliche Böden anbieten.

Die Hellgeth GmbH entstand im Jahr 2000 aus der Rallyleidenschaft der jetzigen Geschäftsführer Jürgen und Andreas Hellgeth. Die Brüder stammen aus Kronach in Oberfranken und wählten den Thüringer Standort gerade wegen des nutzbaren Raums zur Firmenerweiterung. Die Hellgeths fuhren Rennen, allerdings nicht mit kleinen Allradflitzern, sondern mit großen Allrad-Lkw – mit Unimog. Doch alleine Gasgeben reichte den beiden nicht. Jürgen Hellgeth ist Maschinenbauingenieur, sein Bruder Kfz- und Maschinenbaumeister. Beide nutzten ihre Talente und legten an die Unimog Hand an. Jürgen Hellgeth: „Die Leidenschaft war immer der Sonderfahrzeugbau.“ Der drahtige 49jährige hatte das Ziel, die Mercedes mit den Portalachsen technisch besser zu machen, dadurch selbst besser zu werden und Siege einzufahren. Die Siege kamen. Es folgten aber auch andere Unimog-Interessierte, die ebenfalls Gefallen an den Ideen der findigen Franken fanden. Hieraus entstand ein Betrieb, der Unimogs zu Camping- und Expeditionsfahrzeugen umbaute. Weil mancher Kunde noch höhere Ansprüche an die Geländegängigkeit stellte, suchte das Hellgeth-Team im Jahr 2003 nach weiteren Trägerfahrzeugen. Sie fanden die Bandvagn Bv206 der schwedischen Firma Hägglunds. Diese kettenbasierten Militärfahrzeuge entwickelten die Schweden in den 70er Jahren und verkauften sie an Streitkräfte in der ganzen Welt. Deren Besonderheit: Die Allzwecktransporter bestehen aus einem Vorder- und einem Hinterwagen, montiert auf sehr anpassungsfähigen Raupenlaufwerken. Die Raupen beider Fahrzeugteile sind angetrieben, was die Maschine besonders beweglich macht. Hellgeth begann, die Bv206 in zivile Fahrzeuge umzurüsten. Dafür kauft die Firma alte Fahrzeugbestände auf, arbeitet Kabine und Rahmen auf, baut einen modernen Mercedes-Motor und aktuell ein Achtganggetriebe ein. Zudem modernisierten sie das Raupenlaufwerk. Damit entwickelten sie auch das Laufwerk weiter, das mittlerweile die Basis des ersten eigenen Forwarders stellt. Die erneuerten Hägglunds werden für Expeditionen in die Arktis genutzt, von Unternehmen gekauft, die in unzugänglichen Gegenden Pipelines verlegen oder Touristen zu entlegenen Gletschern karren.

Mit 30 Mitarbeitern baut Hellgeth derzeit etwa 20 Bv206 im Jahr um. Da die Zahl alter Original-Hägglunds abnimmt, entwickelt Hellgeth aktuell einen kompletten Eigenbau. Apropos Eigenbau: Da war doch noch was. [...]

Julian Delbrügge

www.hellgeth.com

Der komplette Artikel ist in der Ausgabe FORSTMASCHINEN-PROFI Juli 2018 erschienen.

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