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Seilbringung im Hochgebirge fordert Mensch und Technik

Auch Schutzwälder in den Bergen überaltern und müssen irgendwann geschlagen werden. Roland Pirchner aus Tirol hat sich mit seiner Firma auf diese Form der Waldarbeit spezialisiert. Wo weder Harvester noch Rückefahrzeug fahren können, ist wahrer Pioniergeist und Forstmaschinentechnik der besonderen Art gefragt.

Die Menschen kommen und gehen, der Berg bleibt – mit diesen Worten schließt Luis Trenker in seinem Roman „Berge in Flammen“. Trenker verarbeitet in dem Buch seine Erlebnisse aus dem Alpenkrieg zwischen Österreich und Italien in den Jahren 1915 bis 1918. Während sich Deutschland und Frankreich in Verdun und auf den Schlachtfeldern Flanderns unerbittliche Materialschlachten mit Panzern und schweren Geschützen liefern, kämpfen die Soldaten im Hochgebirge noch Auge in Auge mit dem Feind. Zu steil und unerschlossen sind die Berge für schweres Kriegsgerät, der Einsatz eines einzigen Mannes konnte hier noch eine Schlacht entscheiden!
Seitdem ist fast ein Jahrhundert vergangen, der Krieg ist längst vorbei. Die Berge aber sind das geblieben, was sie schon zu Trenkers Zeiten waren: steil, felsig und für den Menschen schwer zu erschließen. Das Hochgebirge erlaubt bis heute kein schweres Gerät. Kein Harvesterlärm dröhnt am steilen Hang, kein Rückezug und kein Forstschlepper erreichen das gefällte Holz. Wie im Alpenkrieg sind Männer gefragt, die ihrer Aufgabe Auge in Auge gegenüberstehen und mit Geschick und körperlichem Einsatz den „Krieg“ entscheiden – eben echte Forstmaschinen-Profis.

2012_08_seilbahn_grBergauf

Wir treffen Roland Pirchner und sein dreiköpfiges Mitarbeiterteam auf dem Parkplatz des Wirtshauses Klosterbräu direkt am Tegernsee. Es ist sieben Uhr am Morgen und die vier sind bereits eine Stunde mit dem Auto unterwegs. Über den Achenpaß reisen sie täglich aus Tirol nach Bayern ein. Im Wohnwagen zu schlafen ist nicht ihr Ding. Mit dem Geländewagen geht es zuerst über gut asphaltierte Straßen steil nach oben. Nach etwa 20 Minuten erreichen wir die Talstation der provisorischen Seilbahn, die Pirchner mit seinen Männern hier vor vier Wochen eingerichtet hat. Mitten im Bergwald lagern bereits mehrere hundert Festmeter Fichtenund Tannenholz. Unser Blick folgt einer etwa 20 Meter breiten Seilbahnstraße, die steil nach oben führt. Die „Bergstation“ ist von hier aus nicht zu sehen. Fast zwei Kilometer weiter oben liegt sie, 1.900 Meter über dem Tegernseer Tal. Mitarbeiter Stefan Moser bleibt an der Talstation zurück, er wird heute den Atlas-Baggerprozessor mit dem Harvesteraggregat von Konrad (Woody 50) fahren und die abgeseilten Stämme direkt am Lagerplatz aufarbeiten. Für das restliche Team geht es weiter. Das gut erschlossene Wegenetz der Stadt Tegernsee ermöglicht es, mit dem allradgetriebenen Geländewagen die Bergstation anzufahren. Ein Luxus, der in dieser Branche selten ist. In abenteuerlichem Tempo geht es auf Kieswegen Kehre für Kehre steil nach oben. Nichts für schlechte Nerven und Menschen mit sensiblem Magen. Für jeden normalen Pkw wäre die Fahrt ein sicheres Himmelfahrtskommando, von einem Lkw ganz zu schweigen. Oben angelangt, spitzeln die ersten Sonnenstrahlen langsam über den Gipfel. Die Aussicht ist grandios und gibt den Blick auf den Tegernsee frei. Im Vordergrund sieht es allerdings aus, als wäre ein Tornado durch den Bergwald gefahren, knapp 3.000 Festmeter Holz liegen auf einer Breite von 50 Metern kreuz und quer durcheinander. Roland Pirchner und sein Team haben hier in den vergangenen Wochen ganze Arbeit geleistet.

Gerhard Metz

Der komplette Artikel ist in der Ausgabe 08 / 2012 FORSTMASCHINEN-PROFI erschienen.

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