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Otzberger Forstmaschinen baut künftig zwei Valtra-Schlepper für den Forsteinsatz um

Auf der Agritechnica, die vom 13. bis 19. November in Hannover stattfindet, soll er schon stehen: der Prototyp eines Otzberger-Valtra-Spezial-Forsttraktors. Zur Zeit arbeitet dieser Prototyp in den Tiefen des Odenwaldes. Der Forstunternehmer Thomas Löw (40) aus Michelstadt, der heimlichen Hauptstadt des Odenwaldes, spielt für Otzberger und Valtra das „Versuchskaninchen“. Das ist übrigens ein schöner Job, da würden sich einige drum reißen, als Versuchskaninchen neue Forstmaschinen auf Herz und Nieren testen zu dürfen. Forstmaschinen-Profi war bei einem Einsatz in einem Kommunalwald dabei. Wir sahen diese neue Otzberger-Maschine arbeiten und ließen uns von den augenscheinlichen Vorteilen des Traktors überzeugen.

11_2011_valtra_p_grOtzberger Forstmaschinen aus Brensbach ist Logset-Generalimporteur und durch die Art der Maschinen eigentlich ein Vertreter der Kurzholzmethode. Aber auch sehr viele Kunden von Otzberger sind im Langholzbereich oder im gemischten Einsatz tätig. Für diese Kunden bietet Otzberger nun künftig zwei Forstmaschinen auf Basis der finnischen Valtra-Schlepper an. Diese zwei Forstschlepper bekommen bei Otzberger aber nicht nur exzellente und bewährte Teile angebaut, sondern es gibt von Valtra auch eine Werksgarantie dafür. Das ist neu, das wird erstmalig so gehandhabt. Basis für diese Spezialtraktoren sind zwei Schlepper aus dem Valtra-Programm. Dabei beschränkt sich Otzberger nach Absprache mit den Valtra-Spezialisten auf die Modelle T 162 und T 202. Hierbei handelt es sich um Sechszylinder-Modelle mit Valtra Forstkabinen, die direkt ab Werk auf den Maschinen aufgebaut sind. Diese Kabinen sind übrigens sehr übersichtlich und mit einem Dachfenster zum Beobachten der Kronen beziehungsweise der oberen Stammteile versehen. Auf der Interforst 2010 gab es die ersten Gespräche zwischen Otzberger Chef Erwin Machleid und dem Management von Valtra in Deutschland. Man wurde sich schnell handelseinig. Otzberger baut künftig auf die zwei Valtra-Modelle Forstspezial-Ausrüstungen auf. Und zwar nur auf die „Direct“-Modelle. Also die Schlepper von Valtra mit einem stufenlosen Getriebe. Die Grundmaschine wird bei Valtra in Finnland auf das gemeinsame Valtra-Otzberger-Konzept konfektioniert. Das heißt, die Maschine wird so angeliefert, daß die Anbauten ohne komplizierte Umbauarbeiten stattfinden können. Sämtliche An- und Aufbauten, die Otzberger im Programm hat, sind von Valtra abgenommen. Darum besteht für die gesamte Maschine eine komplette Werksgarantie von Valtra. Und zwar für entweder ein Jahr oder 2.000 Stunden; je nachdem, was zuerst erreicht wird.

Stufenloser Antrieb in Kombination mit einer Wegezapfwelle

Eine erste Maschine wurde kürzlich fertiggestellt. Dieser Prototyp läuft jetzt im Praxiseinsatz seit zirka 250 Stunden. Der Forstunternehmer Thomas Löw ist von dieser Maschine schon jetzt hellauf begeistert. Dieser Forsttraktor erfüllt seine Anforderungen sehr gut, so Löw. Er hat auch dementsprechende Vergleichsmöglichkeiten in seinem Betrieb und lobt darum die Maschine „über den grünen Klee“. Der Prototyp ist mit einer Schlang & Reichart 2 x 7 Tonnen Doppelwinde im Frontanbau ausgerüstet. DieWinde ist natürlich funkgesteuert, und hier hat sich Otzberger-Chef Erwin Machleid für die renommierte HBC-Funkfernsteuerung entschieden. Die Windenseile der Schlang & Reichart Frontwinde werden unter der um fünf Zentimeter höhergestellten Kabine des Schleppers durchgeführt. Hinten am Schlepper sind zwei höhenverstellbare Seilausläufe über der Bergstütze angebracht. Das Prallblech der Bergstütze kann sehr einfach abgeklappt werden, so sind die dahinterliegende Anhängekupplung und der Zapfwellenstummel bequem zu erreichen.Man kann also einen Hacker anhängen und ihn auch per Zapfwelle antreiben. Oder mit dieser Wegezapfwelle, die es für diese Forstausführung als Standard gibt, einen Rückewagen betreiben. Dazu sagt Robert Thees, bei Agco-Deutschland Vertriebsdirektor des Geschäftsbereichs Valtra, ganz stolz: „Wir sind der einzige Lieferant eines stufenlosen Antriebes in Kombination mit einer Wegezapfwelle.“ Das ist in der Tat gerade für den Forstbereich ein starkes Argument. Da müssen wir Robert Thees uneingeschränkt recht geben. Für den Krananbau wird bei diesem Projekt der sogenannte Jake-Rahmen übrigens nicht verwendet, sondern der Kran wird achsnah angebaut. Das erhöht die Stabilität der Maschine bei der Kranarbeit erheblich. Aufgebaut beim Prototypen ist der Epsilon M 70 R 68 mit einer Reichweite von 6,8 Metern. Der Kran hebt bei einer Auslage von sechs Metern noch 1.110 Kilogramm. Zum Kurzholzrücken hängt Forstunternehmer Löw in diesem Fall einen Patu-Anhänger hinter die Maschine. Die Anhängekupplung ist dabei der Einfachheit halber an der Bergstütze festgeschraubt. In Verbindung mit einem zapfwellengetriebenen Rückeanhänger kann der Valtra seinen entscheidenden Vorteil ausspielen: Den stufenlosen Antrieb. Da funktioniert der Vortrieb des Gespanns vermutlich wie aus einem Guß! Hinten ist der Forsttraktor mit einer Nokian Forest King Bereifung in der Größe 650/75 R38 ausgerüstet, auf der Vorderachse sind Nokian Forest King in der Größe 540/65 R28 aufgezogen. Die Forstschutzausrüstung wie der Unterbodenschutz, der Tankschutz, der Kabinenschutz, also das komplette Programm, ist ebenfalls von Schlang & Reichart und macht einen sehr soliden Eindruck. Laut Erwin Machleid besitzt diese neueMaschine folgendeVorteile, die der einsetzende Unternehmer in dem vorgestellten Arbeitsbild auch voll nutzen kann: Einmal die hohe Bodenfreiheit von 60 Zentimetern, dann läßt sich die Maschine durch das Stufenlosgetriebe, das übrigens eine Eigenentwicklung von Valtra ist, fahren wie mit einem hydrostatischen Antrieb. Durch den Hydraulikassistenten in der Maschine ist die Hydraulikleistung immer optimal, ohne daß der Fahrer mit dem Gas arbeiten muß.
Eine sehr komfortable, gefederte Fahrerkabine sorgt für fahrerisches Wohlbefinden und beugt Ermüdungen vor. Es handelt sich hierbei um eine sogenannte semi-automatische Kabinenfederung. Die Schwingungsamplituden werden auf eine kleine Bewegung reduziert. Das ist dazu auch stufenlos regelbar und fahrerindividuell einzustellen. Die Pumpenleistung bei beiden Modellen beträgt gewaltige 160 Liter in der Minute. Der Hydrauliköltank faßt 60 Liter, der Dieseltank 275 Liter. Das Hydrauliksystem und das Getriebe werden übrigens von separaten Ölkreisen versorgt, damit mögliche Verunreinigungen im Hydrauliksystem, verursacht durch das Arbeitsgerät, nicht in den hydraulischen Variator gelangen können. Dieser Prototyp ist mit der Rückfahreinrichtung Twin-Trac ausgerüstet, die aber für alle Forstmodelle Serie ist. Der Schlepper kann 50 km/h schnell laufen, das hat natürlich großeVorteile beim Umsetzen, aber aufWunsch ist er auf 40 km/h reduziert worden, so ist dann keine jährliche beziehungsweise sogar halbjährliche Sicherheitsüberprüfung notwendig. Jetzt ist auch schon eine zweite Maschine geplant, und zwar auf Basis des T 202. Wobei beide Maschinen von den Abmaßen her identisch sind; sie unterscheiden sich nur in der Motorleistung. Geplant ist für die zweite Maschine ein kompletter Fahrfunk, also man kann dann nicht nur die Winde über Funk steuern, sondern die komplette Maschine kann per Funk gefahren werden. Forstunternehmer Löw hat sich für diesen Test der Maschine gerne zur Verfügung gestellt, denn in seinem Betrieb läuft schon ein ähnlicher Forsttraktor, so hat er eine guteVergleichsmöglichkeit. Bislang ist er vom Valtra sehr überzeugt. Auch den Verbrauch hat Forstunternehmer Löw genau beobachtet. Bis jetzt liegt der Verbrauch bei einem halben Liter Diesel je Festmeter gerückten Holzes. Erwin Machleid vermutet, daß das mit dem Verbrauch sogar noch besser wird, je länger der Schlepper im Einsatz ist. Forstunternehmer Löw zeigt sich während des Einsatzes wie mit der Maschine verwachsen. Die Bewegungen des Krans gehen sehr harmonisch, er packt das Langholz mit dem Kran, sortiert es, verfährt es von Polter zu Polter, legt das Kurzholz beiseite, um es später auf den Hänger zu laden. Aus den Gassen wird das Langholz herangeseilt, das geht ebenfalls sehr flott vonstatten. Das sieht alles sehr gut und professionell aus, die Maschine läßt sich aber auch mit Klick und Klack bedienen und mit Schenkeldruck reiten. Sie scheint wie gemacht für den Einsatz in diesem Wald.

Von Dieter Biernath (Text und Fotos)

Dieser Artikel ist in der Ausgabe 11 / 2011 FORSTMASCHINEN-PROFI erschienen.

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