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Guido Meyers neue Kurzholzzüge wiegen vollgetankt jeweils nur 16,5 Tonnen

Der Begriff Leichtbau wurde in letzter Zeit fast schon überstrapaziert, besonders im Holztransport: Wiegt ein Kurzholzzug unter 20 Tonnen, gilt das oftmals schon als leicht – schließlich verfügen viele Autos über „mildernde Umstände“ wie einen starken Kran oder Allradantrieb. Guido Meyer aus Ludwigslust suchte nicht nach Ausreden, sondern nach einem wirklich leichten Kurzholzzug – dafür war er auch bereit, auf Statussymbole zu verzichten.

 

Es ist Anfang November, als uns Guido Meyer seine beiden neuen Kurzholzzüge präsentieren möchte – richtig gelesen, der Unternehmer hat gleich zwei nahezu identische Holztransporter angeschafft. Etwas später als vereinbart rollen die beiden auf den Meyer’schen Betriebshof – die Verspätung sei verziehen, schließlich kommen die Autos gerade frisch vom MAN-Händler, und bei der Übergabe fielen Probleme mit den Zusatzscheinwerfern auf. Jetzt sollte aber alles wie gewünscht funktionieren. Das Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt, optisch machen die beiden Holzzüge schon mal ‘was her: Das glänzende Rot paßt farblich sehr gut zum vielen Riffelblech und Aluminium, welches beispielsweise an der Stirnwand und den Rungen zu finden ist. Ebenfalls aus Alu besteht der „X-Light“-Frontlampenbügel der Marke Trux, der dem MAN TGS ausgesprochen gut zu Gesicht steht. Was noch auffällt, ist der Kran, der für einen Holztransporter beinahe schon unterdimensioniert wirkt – was allerdings kein Versehen, sondern Teil des Leichtbau-Konzepts ist.

Kleiner Kran=Mehr Zuladung

Für viele Holzkutscher ist es überhaupt keine Frage: Auf einen Kurzholz-Lkw gehört ein 13-Metertonnen- Kran, gerne auch stärker. Diese sture Vorgehensweise kostet – nämlich Geld und vor allem Zuladung, dachte sich Guido Meyer. Er wollte daher eine radikale Lösung in Form eines Sechs-Metertonnen-Krans, doch das konnte ihm Michael Arenth ausreden. Arenth ist Geschäftsführer bei der Schuchardt Fahrzeugbau GmbH & Co. KG und hatte von Guido Meyer den Auftrag bekommen, ihm zwei 16 Tonnen leichte Kurzholzzüge zu bauen. Statt des ursprünglich von Guido Meyer favorisierten Loglift F61Z einigte man sich auf das nächstgrößere Modell F82Z mit 82 kNm Netto-Hubmoment. Ein Loglift sollte es aber auf jeden Fall werden, denn der Unternehmer ist absolut von deren schnell ansprechender Hydraulik überzeugt. Hätte er vorher gewußt, daß sich der versprochene Liefertermin um mehrere Wochen verschiebt, wäre es wohl doch ein anderer Hersteller geworden ...
Inklusive Stützbeinen bringt der F82Z gerade einmal 1.620 Kilogramm auf die Waage, das sind immerhin 420 Kilo weniger als beim F115Z mit 110 kNm Netto-Hubmoment. Dazu kommen noch die Gewichtsvorteile des kleineren Greifers sowie des dazu passenden Rotators. Der Loglift FX36 wiegt nur 175 Kilogramm, bietet aber trotzdem einen ordentlichen Greifquerschnitt von 0,35 Quadratmeter. Neben der hier verbauten Kranversion F82Z72 mit 7,18 Meter Reichweite gibt es auch ein Modell, das es dank Doppelteleskop auf 8,43 Meter Reichweite bringt, sein Mehrgewicht beträgt 140 Kilogramm. Überflüssig zu erwähnen, daß Meyer jeglichen Wetterschutz als unnötigen Ballast empfindet – Glück gehabt, für dieses Kranmodell bietet Loglift eh weder Wetterhaube noch Kabine an. Die Vorteile eines starken Kranes hält Guido Meyer für überschätzt, oft würden sie vor allem als Statussymbol gesehen; die Zeitverluste des schwächeren Kranes beim Laden schätzt er auf nur wenige Minuten, was durch den Preis- und Gewichtsvorteil mehr als wettgemacht wird. Meyers Kranwahl ist übrigens nicht nur wegen der Größe etwas besonderes: Die auf beiden Lkw verbauten F82Z sind die allerersten dieses Typs, die in Deutschland auf einem Straßen-Lkw zum Einsatz kommen, weiß Michael Arenth zu berichten.

Weniger Gewicht dank leichter Achsen

Starke Kurzholzzüge mit kleinen Kranen: Langwierig wird das Laden trotzdem nicht, wie der allererste Einsatz mit den brandneuen MAN zeigt.In puncto Basisfahrzeug hatte Guido Meyer keinen Favoriten, gewichtsmäßig nehmen sie sich allesamt nicht viel. Daß es ein MAN wurde, liegt vor allem am Hydro-Drive. Dieser zuschaltbare Vorderradantrieb funktioniert per hydraulischen Radnabenmotoren und ist rund 400 Kilogramm leichter als ein mechanischer Allradantrieb – der allerdings im richtig schweren Gelände erste Wahl bleibt. Hydro-Drive ist dagegen nicht nur leichter: MAN verspricht, daß Kraftstoffverbrauch und Verschleiß auf dem Niveau von rein hinterradgetriebenen Fahrzeugen liegen. Hydro-Drive ist für die Modellreihen TGX und TGS für Zwei-, Drei- und Vierachser erhältlich. Meyer entschied sich für den TGS 26.480 6x4H als Grundfahrzeug. Dessen 12,4 Liter großer Reihensechszylinder leistet 480 PS und 2.300 Nm. Neben der von Guido Meyer gewählten Euro-5-Version gibt es auch EEV- und Euro-6-Varianten dieses Motors. Der 480er ist der zweitstärkste Motor, den MAN im TGS anbietet, das Spitzenmodell schöpft aus gleichem Hubraum 540 PS und 2.500 Nm, ist aber bisher noch nicht als Euro-VI-Version erhältlich. Serienmäßig überträgt ein 16-Gang-Handschaltgetriebe die Kraft des TGS, optional gibt es das automatisierte Schaltgetriebe Tip-Matic; Guido Meyer ist allerdings kein Automatik-Fan, zu sehr mißtraut er diesen Getrieben in puncto Geländetauglichkeit. Beim Tip-Matic müßte er sich allerdings keine Sorgen machen, verspricht zumindest MAN: Ein spezielles Offroad-Schaltprogramm soll bestmögliche Geländetauglichkeit gewährleisten. Etwas mehr Schaltkomfort gönnte Meyer seinen Fahrern allerdings schon, er bestellte für beide Lkw die Funktion Comfort- Shift, die das Bedienen der Kupplung mit einem Knopf am Schaltknauf ermöglicht. […]

Jan Biernath

Der komplette Artikel ist in der Ausgabe Dezember 2013 FORSTMASCHINEN-PROFI erschienen.

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